Horst Weiland
Horst Norbert Jozef Weiland wurde als zweites von drei Kindern am 15. März 1928 in Konitz geboren, wo er auch seine Kindheit verbrachte.
Kurz vor Ende des zweiten Weltkriegs wurde er mit sechzehn Jahren in den Kriegsdienst gedrängt und verblieb nach dem Krieg in russischer Kriegsgefangenschaft. In den folgenden fünf Jahren wurden Durchhaltevermögen und Willensstärke von Horst Weiland auf eine harte Probe gestellt. Die Gefangenschaft in Sibirien war geprägt von Entbehrungen. Hier machte Horst Weiland aber auch seine ersten Erfahrungen mit Kampfsport, nicht zuletzt durch seine guten Beziehungen zu den Einheimischen.
1950 kehrte Horst Weiland schließlich nach Deutschland zurück. Er ging nach Norddeutschland, wo er in der Nähe von Hamburg seine Eltern wiederfand.
Die schlechte wirtschaftliche Lage und die mangelnde Perspektive brachten Horst Weiland schließlich nach Frankreich, wo er sich 1953 für fünf Jahre in der Fremdenlegion verpflichtete. Während dieser Zeit, die ihn über verschiedene Stationen auch nach Afrika führte, lernte er Nahkampf sowie Judo und legte auch seine ersten Gürtelprüfungen ab. Seine Zukunft mit Kampfsport zu gestalten und eine eigene Schule zu eröffnen, waren von nun an seine Ziele.
Zurück in Deutschland arbeitete er u.a. als Frisör und begann mit dem Aufbau der ersten eigenen Schule. Darüber hinaus arbeitete er unermüdlich an seinen Techniken und begann eigene Ideen umzusetzen. So entwickelte er ein für jedermann praktizierbares, realistisches und zweckgebundenes Selbstverteidigungssystem, das er „Terrorkampf“ nannte.
1963 eröffnete er das Studio der Selbstverteidigung Wilhelmshaven (SDS Wilhelmshaven), das er zunächst nebenberuflich betrieb. Es standen harte Jahre an; aber durch seine charismatische Art und sein zielstrebiges Wesen schaffte Weiland den Sprung in die Selbstständigkeit. 1967 eröffnete er die zweite Kampfsportschule in Jever. Außerdem veröffentlicht er sein Buch „Vom Schüler zum Meister“, das bis heute der Leitfaden für alle in der BAE betriebenen Disziplinen ist.
Ein Jahr später lernte er seine zweite Frau Hanna kennen, die ihn auf seinem weiteren Lebensweg begleiten sollte. Aus der Schülerin wurde eine Meisterin, die 1970 die Schule in Jever übernahm. Horst Weiland war unermüdlich unterwegs und sein Einsatz zahlte sich aus. Ebenfalls 1970 wurde in Marburg die Budo Akademie Europa (BAE) gegründet, deren Chef Horst Weiland war. Die BAE war der erste privatrechtliche Dachverband für Kampfsport und Kampfkunst in Deutschland.
1976 zog das SDS Wilhelmshaven noch einmal um und ist bis heute im „Textilhof“, ebenfalls in Wilhelmshaven, beheimatet.
1993 übergab Horst Weiland die Leitung des SDS-Wilhelmshaven und auch der BAE an seine Frau Hanna Weiland.
Horst Weiland entwickelte neben dem ATK auch das All Style Do Karate, kurz ASD Karate, sowie das Hybridsystem Ajukate, das sich aus Elementen von Aikido, Judo/Jiu Jitsu, Karate sowie ATK zusammensetzt.
Horst Weiland war mit dem 10. Dan Jiu Jitsu und dem 10. Dan ATK graduiert.
Er verstarb am 26. April 2007.
„Der Geist lenkt, der Körper vollführt, die Seele vereint beides.“
Horst Weiland