ATK und Survival
Die Survivalausbildung ist wesentlicher Bestandteil des ATK-Systems. Das zeigt u.a. sich darin, dass der der Nachweis von Survivalstunden ab einem bestimmten Gürtelgrad Zulassungsvoraussetzung zu Gürtelprüfungen im ATK sind. Es ist daher unvermeidlich, dass der fortgeschrittene ATK-Kämpfer sich mit dem Survival beschäftigen muss.
Das in der BAE praktizierte Survival ist verbunden mit Selbstverteidigungstechniken. Das Survival-System wurde 1965 von Horst Weiland entwickelt und erfolgreich in Europa verbreitet.
Die Survivalsituation
Die Survival-Ausbildung versteht sich als ein wesentlicher Bestandteil der Psychosituationsschulung eines ATK-Kämpfers. Beim Survival kommt es darauf an, in einer Extremsituation unter Ausnutzung der gegebenen natürlichen und eigenen Möglichkeiten einen Weg zum Überleben zu finden. Erforderlich ist, dass der sich im Survival Übende lernt, die eigene Situation richtig einzuschätzen, um dann entsprechend reagieren zu können. Zum einen braucht er ein Gespür für die weitere Entwicklung der Situation und zum anderen muss er auch in der Lage sein, mit dem auszukommen, was ihm von der Natur geboten wird. Insgesamt wird von ihm gefordert, sein Handeln einer ungewöhnlichen Situation anzupassen und entsprechend mit den zur Verfügung stehenden Mitteln zu reagieren.
Vergleich zwischen der Survival- und der Notwehrsituation
Die Wahrscheinlichkeit in eine extreme Survivalsituation zu geraten, ist heutzutage relativ gering und auch in der Regel zu vermeiden. Die Gefahr einer Verteidigungssituation ist ungleich höher, zumal man nicht immer in der Lage ist, derartige Notsituationen zu vermeiden. Auch in einer Verteidigungssituation gilt es unter einer extremen nervlichen Belastung zu handeln, um der Verletzung des eigenen Körpers zu entgehen. Auch der sich Verteidigende muss eine bedrohliche Situation einschätzen und mit den Mitteln auskommen, die ihm zur Verfügung stehen. Insoweit wird von ihm das gleiche gefordert wie von einem Überlebenskünstler in der Natur.
Eine Verteidigungssituation kann nur derjenige erfolgreich meistern, der seinen Gegener und die äußeren Umstände richtig einschätzt und dann situationsbezogen richtig reagiert. Es gilt daher, seine Sinne für alle möglichen ungewöhnlichen Situationen zu schärfen und mit dem, was einem zur Verfügung steht, auszukommen. Dieses Ziel ist nur dann erreichbar, wenn man sich zumindest theoretisch – ein Ernstfall lässt sich in der Regel nicht real simulieren – mit Extremsituationen beschäftigt. Ob es sich dabei um eine Survival-, Verteidigungs- oder Erste Hilfe-Situation handelt ist relativ unerheblich. Man muss lernen, aus verschiedenen Handlungsmöglichkeiten die richtige auszuwählen. Dies ist insbesonders in der Selbstverteidigung zu beachten, denn für einen bestimmten Angriff stehen dem Verteidiger eine Unzahl von Handlungsalternativen zur Verfügung. Diese hängen unter anderem vor allem vom Angreifer, von den äußeren Umständen und auch den eigenen Fähigkeiten ab.
Fazit
Die Survivalsituation ähnelt der Notwehrsituation. Je häufiger man sich Ausnahmesituationen aussetzt, desto leichter fällt das Treffen der richtigen Entscheidung im richtigen Moment. Die Erfahrungen aus dem Survival lassen sich auch auf andere Lebenssituationen – bspw. das Berufsleben – übertragen. Nicht umsonst werden in letzter Zeit auch für Manager Survivalseminare angeboten.